Leben mit Autoimmunerkrankungen – Ernährung, Behandlung und Prognose
Bei Menschen mit der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis verwechselt das Immunsystem die von der Schilddrüse produzierten Eiweiße mit unverträglichen Fremdeiweißen. Die Folge ist eine chronische Entzündung, die schnell behandelt werden muss. Je früher Lebensgestaltung und Ernährung der Fehlreaktion angepasst werden, desto besser lässt sich eine gute Lebensqualität mit der Erkrankung aufrechterhalten.

Ernährung der Autoimmunreaktion anpassen
Ziel der Ernährung bei dieser Autoimmunerkrankung ist die Stärkung des Immunsystems. Günstigen Einfluss auf das häufige Gewichtsproblem bei Hashimoto-Thyreoiditis haben eine kohlenhydratarme Ernährung und in ärztlicher Absprache gelegentliches Intervallfasten. Gemüse und zuckerarmes Obst wirken den entzündlichen Veränderungen entgegen. Geeignete Eiweißquellen zu den Hauptmahlzeiten sind Fisch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte und mageres Fleisch sowie alle Speisepilze. Bei Gewürzen wirken Kurkuma, Ingwer, Zimt oder Pfeffer den Attacken entgegen, bei Ölen solche mit Omega-3-Fettsäuren. Fermentierte Lebensmittel beleben die Darmflora und erleichtern die Verdauung. Zusätzlich sollten mehrmals wöchentlich Nüsse, Hülsenfrüchte oder Kohl und Zwiebeln für eine ausreichende Selenzufuhr verzehrt werden.

Symptomen früh entgegenwirken
Häufig fühlen sich Betroffene schlapp bis apathisch, schwach und depressiv. Wer sich außerdem schlecht konzentrieren kann, schnell friert und brüchige Nägel sowie Haarausfall bemerkt, sollte rasch beim Arzt
Hashimoto-Thyreoiditis und andere infrage kommende Erkrankungen abklären lassen. Experten für eine sichere Diagnose sind Endokrinologen oder Nuklearmediziner, geeignete Untersuchungsmethoden Ultraschall und Blutbild. Diese werden sofort bei bestätigtem Verdacht Schilddrüsenpräparate gegen die akuten Entzündungswerte verschreiben.

Bewegung trotz und mit Autoimmunerkrankung
Die meisten Symptome der Autoimmunerkrankung
werden durch Stress verstärkt und klingen – begleitend zur Tablettengabe – bei Entspannung etwas ab. Bewegung mit der Erkrankung sollte sich auf einen leichten Muskelaufbau konzentrieren. Gleichzeitig stärken frische Luft, Bewegung und Muskelbeanspruchung das Immunsystem, indem diese Kombination den Stoffwechsel und die Durchblutung anregt. Doch genauso wichtig ist für Erkrankte immer genügend Pause zwischen Workouts. Der angeschlagene Körper kann nur mit diesen Pausen regenerieren und so mögliche Autoimmunreaktionen besänftigen.

Immunsystem auch gegen andere Mängel stärken
Rauchen, häufiger oder regelmäßiger Alkoholgenuss sowie eine unausgewogene Ernährung belasten auch ein intaktes Immunsystem. Oft ergänzt diese ungünstige Lebensweise ein bewegungsarmer Alltag, überwiegend in Innenräumen oder ein hektisches Verhalten voller Stress vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Gemüse täglich fünfmal, teils roh und zubereitet, dazu fünf Handvoll Obst (zuckerarm) und drei bunte Hauptspeiseteller
sind eine gute Basis für ein gelassenes und funktionstüchtiges Immunsystem. Hilfreich sind ebenfalls das Antrainieren einer guten Schlafhygiene und mehr Genussmomente im Alltag.

Verhaltensempfehlungen bei Autoimmunreaktionen
Hashimoto-Patienten gehen ab Beginn der Therapie
am besten auch geistig und seelisch vom Gas. Innere Ausgeglichenheit bietet eine Tagesstruktur, die Pausen berücksichtigt und ein Terminkalender mit absichtlich eingetragenen Bewegungszeiten. Abnehmversuche durch Diäten und viel Sport würden die Überreaktion höchstens verstärken, können aber im leichten Tempo mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Wer sich zur Tabletteneinnahme konsequent auf ein künftig weniger stressiges Leben einstellt, hat gute Chancen, auch andere Erkrankungen leichter zu überstehen. Denn je seltener die Autoimmunabwehr aktiv wird, desto besser beugen die Ruhephasen entzündlichen Prozessen vor.

Fazit:
Hashimoto-Thyreoiditis kann als Autoimmunerkrankung jederzeit im Leben auftreten und verschwindet danach nie wieder vollständig. Den entzündlichen Symptomen und Veränderungen wird so früh wie möglich mit Medizin und Ernährungsumstellung entgegengewirkt. Zusätzlich helfen angemessene Bewegung und entspanntere Lebensgewohnheiten dabei, Attacken vorzubeugen und das Immunsystem zu beruhigen.